Nachdem ich diesen Artikel mit den huebschen screenshots gelesen hatte, habe ich mir die opensuse 11 beta2 zum testen heruntergeladen. Novell hat die Zeichen der Zeit erkannt und bietet die opensuse als bootbare Live CD an. Besonders gespannt war ich auf die bei golem vermeldeten Verbesserungen in der Paketverwaltung, denn die Geschwindigkeit in der Online Updates und Nachinstallationen abliefen war enttaeuschend im Vergleich zu beispielsweise Ubuntu. Ausserdem hat mich die Performance als quasi Live System in Virtualbox interessiert.
Zum testen habe ich mir das KDE CD image heruntergeladen. Im Live System ist das Schwergewicht Openoffice beeindruckend schnell gestartet. Da ich die Distribution aber auf Dauer mit weiterer Software und verschiedenen Benutzern zum testen verwenden will, installiere ich in die virtuelle Maschine auf eine 3GB dynamisch wachsende Festplatte mit 512 MB Ram und 16 MB Grafikkartenspeicher.
Die Installation geht flott voran und ich bin angenehm ueberrascht wie schnell die opensuse auf der virtuellen Platte landet. Ein Grund fuer den Geschwindigkeitszuwachs ist eine neue Installationsmethode, denn der Installationsvorgang kopiert das diskimage von der CD auf die Festplatte. Zumindest zeigt „ps“ waehrend der Installation einen „dd – if – of“ Job und „top“ hat „tar“ und nicht „rpm“ als Prozess mit der hoechsten Last. Es scheinen auch einige Pakete zu fehlen, die bis zur Version 10 in der Standardinstallation enthalten waren. Die effektive Groesse des installierten Systems im dynamisch wachsenden Image ist mit 1,93 GB bei einem installierten KDE akzeptabel.
Das bei der Installation das automatische Login ausgewaehlt ist, halte ich bei einer „Enterprise Installation“ die Novell liefern moechte fuer unsicher. Opensuse orientiert sich dann doch an Ubuntu die doch „nur“ auf den Consumer Desktop zielen waehrend Novell den Enterprise Desktop liefern moechte.
Zitat:
“Frankly, we consider Ubuntu a consumer desktop,” says Applebaum. “When you use Linux in the enterprise, you need to be able to dial 1-800 ’someone’ for help.” Novell’s SuSE Linux team and channel partners are best positioned to offer that business help, Applebaum insists.
quelle:www.thevarguy.com
Das Netzwerkinterface wurde beim ersten Versuch waehrend der Installation nicht erkannt bzw. konfiguriert, liess sich aber nach dem reboot in das installierte System ohne Probleme in Betrieb nehmen. Die in der CD Version fehlenden Pakete lassen sich einfach nachinstallieren. In Yast -> Software Repositories -> hinzufuegen -> community repositories kann packman und anderes ausgewaehlt werden. In meiner Installation musste ich die Hauptrepositorys fuer oss und non-oss noch einmal hinzufuegen, da die voreingestellte Quelle aufgrund eines Fehlers nicht funktionierte und die gesamte Paketverwaltung lahmlegte.
Fazit:
Insgesamt macht die opensuse 11 beta 2 einen guten Eindruck. Da bei mir auch der visuelle Eindruck zaehlt, hat die ueberarbeitete grafische Installation eine Menge Punkte eingeheimst ;-). Zur Hardwareerkennung kann ich aufgrund der Installation in Virtualbox, die Standard Hardware emuliert wenig sagen. Ein paar Ecken und Kanten hat das Ganze und es ist abzuwarten, ob die Paketverwaltung nach ein paar Patches nicht doch wieder langsamer wird. Bis zum laut Roadmap geplanten Release Datum am 19. Juni ist jedenfalls Zeit ein paar Bugs zu fixen.